Die Corona-Krise ist schrecklich für uns alle.
Viele Kinder, welche vom Indischen Regenbogen betreut werden sind positiv getestet. Und
leider auch Fatima Schwestern liegen schon in Krankenhäusern.
Dieser Bericht soll jedoch zeigen, dass es auch erfreuliche Dinge in unserem Leben gibt und
wir mit kleinen Dingen doch tatsächlich viel bewegen können.
Jahresbericht des Grihini Centers, Schule für verstoßene und benachteiligte Mädchen in
Indien, für den Zeitraum Mai 2019 bis März 2020
Hiermit leite ich den Bericht von Schwester Jolly, Leiterin des Grihini-Centers, für den o.a.
Zeitraum ,weiter. Er wurde von uns original ins Deutsche übersetzt.
Einführung:
Bevor ich irgendetwas berichte, möchte ich meinen Dank für die Großzügigkeit der
Unterstützung für diese armen und ausgestoßenen Mädchen in Assam bedanken. Wir sind
glücklich, dass wir wenigstens ein paar arme Mädchen mit einer Erziehung und Ausbildung
unterstützen können. Dieses eine Jahr war für sie sehr nützlich und half ihnen auf eigenen
Fußen zu stehen und den Lebensunterhalt für ihre Familien zu verdienen. Auch diese jungen
Frauen bleiben immer für die großzügige Unterstützung dem Indischen Regenbogen
dankbar.
Inhalt des Programmes:
Alle 19 Schülerinnen, im Alter zwischen 16 und 22 nehmen ihren Lernstoff sehr ernst, um
einen erfolgreichen Abschluss zu erreichen und einen sicheren Schritt in die Zukunft gehen
zu können. Sie genießen die Gemeinschaft. Immerhin haben wenige Mädchen einen
Schulabschluss bis zur 10. Klasse erreicht. Alle Mädchen lernten von der gleichen Plattform
und haben es erreicht in Zukunft selbstständig für ihre Ernährung und die der Familie
verantwortlich zu sein.
Wir lernten den Mädchen alle Hausarbeiten, gaben ihnen die Möglichkeiten an
verschiedenen Aktivitäten teilzuhaben und ihre Talente dort unter Beweis zu stellen. Auch
kulturelle Programme wurden von uns gemeinsam besucht.
Im letzten November haben wir sie an Prüfungen der USHA International teilnehmen lassen.
Nachdem sie einiges bei uns, den Fatima Schwestern gelernt haben, gehen nun manche von
ihnen bei unterschiedlichen Firmen arbeiten und andere gehen in ihre Dörfer zurück, um
dort mit dem neu Erlernten ihren Unterhalt zu bestreiten. Auch unsere Fächer „Bedeutung
für die Spiritualität (Glaubens) und „Moral „ lehrten die Bedeutung von Werten.
Unterricht über sexuelle Aufklärung, die Heiligkeit einer Ehe und der Familie waren uns sehr
wichtig. Auch die Verantwortlichkeit der Erziehung von Kindern, gesunde Ernährung und
Nutzung von nachhaltigen Ressourcen im eigenen Dorf würden täglich gelehrt.
Mit all diesen Plänen schaffen sie es nun durch ihre eigene Arbeit zu überleben und ein
Einkommen zu verdienen. Durch das Erlernen von Schneidern und Nähen können mehrere
dieser jungen Frauen mit einer vom Indischen Regenbogen gekauften und gespendeten
mechanischen Tretnähmaschine später, wenn sie das Center mit Abschluss verlassen haben,
eine kleine eigene Schneiderei eröffnen. Dies gibt den Abgängerinnen Sicherheit zum
Erlangen von Lebensunterhalt.
Ergebnis des Programmes:
Am Anfang war es sehr schwer diese Mädchen zu unterrichten, da sie erst einmal sowohl
ihre Angst vor unterschiedlichen Situationen ablegen als auch ihr Auftreten verbessern
mussten.
Hier eine Auflistung der Punkte, welche sie gelernt haben und die Lebenssituationen denen
sie mittlerweile gewachsen sind:
> am Ende des Schuljahres haben die Mädchen ein besseres Verständnis in Sprache,
Rechnen und Schreiben
> obwohl manche langsamer lernen, haben sie stark aufgeholt und die meisten von ihnen
können nun schon selbst schneidern
> Die meisten Teilnehmerinnen haben die Einheimischen Sprache Assamees und die
Staatssprache Hindi, teilweise sogar Englisch, gelernt zu lesen und zu schreiben.
> den Schülerinnen wurden zeitliche Orientierungshilfen und Chancen gegeben, um den
Herausforderungen zu wachsen und mehr zu lernen. Die Chance wurde zum größten Teil
genutzt.
> Sie mussten sich mit finanziellen Problemen auseinandersetzen, die durch das Programm
entstanden. Hierbei war die Unterstützung des Indischen Regenbogen eV eine sehr große
Hilfe für sie.
>Sie erzielen beim Lernen und alltäglichen Aktivitäten sehr gute Ergebnisse und die Regeln
unseres Zentrums wurden weitgehend eingehalten. Alle Mädchen nehmen am regelmäßigen
Tagesablauf teil und sind zum Beispiel schon am frühen Morgen bei der heiligen Messe
anwesend. Meistens sind sie gar nicht katholisch und kommen trotzdem. Die Übungen am
Morgen, das Gärtnern mit Blumen sowie Obst und Gemüse, die Abendgebete, Spiele,
Wettkämpfe, Putzen und andere Hausarbeiten sind Teil der täglichen Routine geworden.
> um sie zu stärken und anderen Personen sicherer entgegenzutreten, wurden die Mädchen
dazu aufgefordert sich am Lehrplan zu beteiligen und bei Besuchen von wichtigen Gästen
oder anderen Programmpunkten anwesend zu sein. Dadurch haben sie mehr Sicherheit
beim Reden, Tanzen, Singen und Vortragen gewonnen.
Fazit
Wir, die Fatima Schwestern, sind unseren Unterstützern, vor allem dem Ehepaar Alexandra
und Christian Nowack, welches dies alles ins Leben gerufen hat, unheimlich dankbar und
wissen, dass ohne den Indischen Regenbogen dieses Programm nicht möglich wäre. Dankbar
dafür, dass wir Gelder zur Unterstützung der wirklich sehr schweren Situation erhalten, da
wir wissen, dass für alle Menschen die Zeiten weiterhin schlecht sind.
Wir beten für alle, dass der Herr weiterhin unsere Träger und finanziellen Unterstützer
segne. Wir versichern, dass wir weiterhin unsere Arbeit in ihrem Sinne verrichten werden
und diesen armen, ungeliebten, Frauen zu einem besseren Leben verhelfen werden.
Schwester Jolly
Mutter Oberin in Northeast und Leiterin des Grihini Centers, Rangia / Assam